Kai Löffelbein

Moslem, Moslem

Kopftuchstreit, Islamunterricht, Minarett-Verbot: die Liste der Diskussionen über Muslime ist lang. Genauso groß scheint die Angst der Menschen vor den negativen Einflüssen einer anderen Kultur zu sein. Aber „den“ einen Islam gibt es nicht.

In Deutschland leben etwa vier Millionen Muslime, ungefähr die Hälfte davon hat die deutsche Staatsangehörigkeit. Kopftuchstreit, Parallelgesellschaft, Islamunterricht, Minarett-Verbot: die Liste der Diskussionen über Muslime ist lang. Genauso groß scheint die Angst der Menschen vor den negativen Einflüssen einer anderen Kultur zu sein.

Laut einer 2006 veröffentlichen Studie stimmten 83 Prozenten der Befragten der Aussage zu, der Islam sei fanatisch, 62 Prozent betrachteten ihn als rückwärtsgewandt, 71 Prozent als intolerant und 60 Prozent als undemokratisch. Die Diskussionen werden kontrovers geführt. Abseits der medial ausgetragenen Debatten, findet man jedoch beide Seiten: Hinterhof-Moschee und offenes muslimisches Gemeindezentrum.

„Den“ einen Islam gibt es nicht. Vielmehr ist das Spektrum von Muslimen in Deutschland pluralistisch und vielfältig. Diese Reportage soll kein umfassendes Bild zeichnen, sie ist mehr eine subjektive Auseinandersetzung mit der Wahrnehmung von Muslimen in Deutschland: Wie werden sie von Nicht-Muslimen wahrgenommen? Wie nehmen sie selbst ihre Stellung in der deutschen Gesellschaft wahr? Und haben Muslime hier in „der Fremde“ eine neue Heimat gefunden oder ist sie ihnen fremd geblieben?

Kai Löffelbein (*1981) studierte zunächst in Berlin und Marburg Politikwissenschaft und später Fotojournalismus und Dokumentarfotografie an der FH Hannover. Seit 2007 arbeitet er als freier Fotograf für verschiedene NGOs sowie für diverse Magazine und Zeitungen. Kai hat zahlreiche renommierte Auszeichnungen und Stipendien erhalten, unter anderem den Henri Nannen Preis 2012, den Magnum Emergency Fund 2014 und das Grenzgänger Stipendium im Jahr 2016. „Moslem, Moslem (Fremde Heimat)“ wurde im Jahr 2012 mit dem Zenith Photoaward ausgezeichnet. Kai wird von der Fotoagentur Laif repräsentiert, er lebt und arbeitet derzeit in Berlin und Hannover.

www.kailoeffelbein.de