Titelfoto: Stefanie Zofia Schulz

Schon immer sind Menschen auf der Flucht. Sie fliehen vor Krieg und Verfolgung, vor Armut, Hunger oder Umweltkatastrophen. Sie gehen in die nächste Stadt, andere in das nächste Land und manche lassen ganze Kontinente hinter sich, auf der Suche nach einer besseren Perspektive. Die Ursachen für Migration sind und waren so vielfältig wie die Geschichten einer/s jeden Geflüchteten. So viele Menschen wie nie zu vor leben heute in Ländern, die nicht ihre ursprüngliche Heimat sind: 250 Millionen sind es nach Schätzungen der Vereinten Nationen.

Weltweit sind nach Angaben des UNHCR aktuell 68,5 Millionen Menschen auf der Flucht. 5,5 Millionen davon stammen aus Syrien. Aufgrund des seit 2011 andauernden blutigen Bürgerkriegs, der bis heute über 470.000 Menschenleben im Land gefordert hat, waren viele Menschen dort gezwungen ihre Heimat zu verlassen.

In der EU beantragten in den Jahren 2015 und 2016 circa 1,3 Millionen Menschen Asyl. Die sogenannte Flüchtlingskrise löste in den vergangenen Jahren europaweite Debatten über den Umgang mit hier ankommenden Menschen und die Ausrichtung der Asylpolitik der jeweiligen Länder aus. Rechtspopulisten nutzten die Gunst der Stunde. Sie schürten die Ängste vor den Fremden, ihrer anderen Kultur und Religion, ihrer möglichen Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt. Die Migration von Flüchtlingen, vor allem aus Syrien, führte auch in Deutschland zum Erstarken nationalkonservativer Kräfte: Erstmals seit Gründung der BRD, zog nach der Bundestagswahl 2017 mit der AfD eine rechtspopulistische und offen fremdenfeindliche Partei wieder in den deutschen Bundestag ein.

Im Zuge immer lauter werdender europäischer Forderungen nach radikalen Abschottungs- und Abgrenzungsmaßnahmen gegen Einwanderung von Menschen aus Afrika und dem Nahen Osten, wurde die häufig benutzte Flüchtlingsroute über die Balkan-Staaten in den letzten Jahren immer undurchlässiger. Die Menschen wichen auf die Route von Libyen über das Mittelmeer nach Italien aus: Über 111.000 Flüchtende traten 2017 die Überfahrt auf wartungsbedürftigen, überfüllten Booten an. Mehr als 2.300 von ihnen kamen dabei ums Leben. stop

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Auf meiner großen Insel

von Lioba Keuck & Helena Schätzle

Für die einen ist Europas Süden Ruhesitz oder Hippieparadies, für die anderen herrscht dort nach der Flucht nur Fremdheit und Leere. Eine Spurensuche

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Landungsbrücken

von Maria Feck

Ein Dreimonatsvisum für den Schengenraum und ein paar Hundert Euro: Viel mehr haben die 300 Geflüchteten aus Afrika nicht im Gepäck, als sie nach Hamburg kommen

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Im Namen des Bauherrn

von Dmitrij Leltschuk

Überall in St. Petersburg wird gebaut, repariert, das Graue und Rostige unter frischem Weiß versteckt. Meist sind es Gastarbeiter aus den ehemaligen östlichen und südlichen Sowjetrepubliken, die illegal in Russland leben und unter furchtbaren Bedingungen arbeiten

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Robinson wacht

von Jan Windszus

Keith Robinson ist der Herr von Niihau. Er tut alles, um die Hawaii-Insel vor Eindringlingen zu schützen. Sein Land soll unbefleckt sein von den Sünden dieser Welt. Niihau soll bleiben, wie es niemals war

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Nur geduldet

von Stefanie Zofia Schulz

Ein Drittel der Bewohner in deutschen Flüchtlingsheimen sind nur geduldet. Sie haben kein Asyl, können aber aus bestimmten Gründen nicht abgeschoben werden, das kann sich aber jeden Tag, jede Nacht ändern

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Heimat ist Heimat

von Julius Matuschik & Ingo Bever

Ein Kurzfilm über den palästinensischen Gastarbeiter Ahmed Samani, der 1960 nach Deutschland kam und über 30 Jahre lang in der Nähe von Böblingen lebte. Erst im Rentenalter kehrte er zusammen mit seiner Frau zurück nach Palästina. Dort verbringt er nun seinen Lebensabend. Doch die Rückkehr in seine Heimat wäre fast nicht möglich gewesen

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Guten Morgen, San Roque

von Lena Mucha

Die in Spanien lebenden gitanos gelten als eine der besser integrierten Roma-Gruppen Europas. Trotzdem stoßen sie mit ihrer traditionellen Lebensweise häufig auf Diskriminierung und Ausgrenzung

Melilla, die spanische Exklave an der marokkanischen Mittelmeerküste, ist in den vergangenen Jahren zur High-Tech-Festung geworden. Hier und nahe Ceuta, der zweiten spanischen Exklave, halten sich bis zu 80 000 Geflüchtete aus Ländern südlich der Sahara auf. Im Juni 2014 wurden die Grenzanlagen massiv ausgebaut, viele Migranten versuchen dennoch, unter Lebensgefahr den Zaun zu überwinden.
von Piero Chiussi
Tausende Spanier emigrierten aufgrund der Finanzkrise nach Deutschland, viele junge und hoch Qualifizierte kamen nach Berlin. Anfangs müssen sie sich oft mit Aushilfsjobs und am Rand des sozialen Lebens durchschlagen. Eine der ungezählten Fragen 
in dieser kniffligen Phase: Ist die Stadt jetzt eine Art Ausgangspunkt, vorübergehender Wohnsitz oder doch schon neue Heimat?
von Veronica Losantos
167.500 Vertriebene erreichten Italien im Jahr 2014 über das Mittelmeer. Bis April 2015 waren es erneut 23.500, das sind 30 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Italien ist das wichtigste Ankunftsland Europas. Syrische Flüchtlinge versuchen meist, über Mailand weiter in den Norden zu kommen, Mailands Bahnhof Centrale ist die letzte Zwischenstation. Hinter den Menschen liegen der Bürgerkrieg, die Flucht nach Libyen und eine abenteuerliche Passage nach Sizilien.
von Daniel Seiffert
Von den rund 1,5 Millionen Christen, die vor 2003 im Irak lebten, sind nur noch gut 400 000 im Land. Im Bürgerkrieg zwischen Schiiten, Sunniten und Kurden fürchten sie um ihre Existenz, seit dem Vormarsch der Terrormiliz IS sind Tausende auf der Flucht. Eine kleine Gruppe assyrischer Christen hat sich selbst zu einer Miliz formiert – ein Novum – und versucht, die Flüchtenden zu schützen.
von Andy Spyra
Der deutsche Teil der Region Lausitz liegt im Süden Brandenburgs und im Osten von Sachsen. Die Lausitz ist auch sorbisch. Auf vielen Ortsschildern steht die Bezeichnung in sorbischer Sprache, im sächsischen Bautzen zum Beispiel Budyšin. Die Sorben, mit zirka 60 000 Zugehörigen eine sehr kleine Minderheit in Deutschland, sind ursprünglich Westslawen, die vor etwa 1 500 Jahren in das Gebiet zwischen Ostsee und Erzgebirge kamen. Sie konnten ihr Brauchtum und ihre Sprache weitgehend bewahren.
von Yana Wernicke
Auch in Österreich gibt es »Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes«. Doch dort hat die Pegida-Bewegung, die von Dresden aus viele deutsche und europäische Städte erfasste, kaum eine Chance, Massen zu mobilisieren. In der rechtsnationalen FPÖ haben islamkritische und -feindliche Österreicher längst eine politische und ideologische Heimat gefunden.
von Alexander Danner
Hannover. Millimeterrasen und Gartenzwerge, Vergissmeinnicht und Heckenschnitt nach Lineal. Doch das Klischee vom kleinbürgerlichen deutschen Schrebergarten passt nicht mehr. Der Bundesverband Deutscher Gartenfreunde meldet: 300000 Migrantinnen und Migranten
sind im Kleingartenwesen aktiv. Sie bewirtschaften die Gärten eher als Nutzflächen, bauen Obst und Gemüse an, die für ihre Heimatländer typisch sind, und organisieren dort Familientreffen. Ein Mikrokosmos wird kosmopolitisch.
von Emine Akbaba
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Einmal muss jeder gehn, auch wenn dein Herz zerbricht

von Bartholomäus von Laffert

Abdi hat seine Familie verlassen, seine Heimat, sein Somalia. Über den Sudan, Tschad und die Sahara landet er in einem libyschen Gefängnis in der Hauptstadt Tripolis. Die Geschichte einer Flucht

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Zum Abgleich mit der Wirklichkeit

von Enno Kaufhold

Dorothea Langes „Migrant Mother“ aus dem Jahr 1936 steht beispielhaft für Fotografien, die den Status eines Tatsachenbildes haben – auch wenn inzwischen bekannt ist, dass sie inszeniert wurden