Mariya Kozhanova

Declared Detachment

In Zeiten des Umbruchs leiden viele junge Russen an einer fehlenden Perspektive. Doch „Cosplay“, ein japanischer Verkleidungstrend, ermöglicht es ihnen sich immer wieder neu zu erfinden.

Die Porträts der Serie „Declared Detachment“ zeigen Jugendliche, die in einer Zeit leben, in der die russische Gesellschaft und ihre bislang gewohnten Strukturen auseinanderzufallen drohen. Eine Zeit des Umbruchs. Das fehlende Vertrauen in die Gesellschaft, Perspektivlosigkeit und die zum Teil fehlende Basis für eine eigene Identität – all das sorgt dafür, dass junge Russen sich der Identitäten unterschiedlicher Kulturen bedienen und aus dem Repertoire gängiger Popkulturen schöpfen, um sich zu einer Gruppe zugehörig zu fühlen. Ein Beispiel dafür ist der japanische Verkleidungstrend „Cosplay“, ein Begriff, der sich aus costume und play zusammensetzt. In dieser Welt der Anime-, Manga- oder Filmhelden mit ihren attraktiven, bunten und nicht alltäglichen Figuren, ist es möglich, sich immer wieder neu zu erfinden und sich eine geliehene Identität zuzulegen. Ein Versuch, eine illusorische Welt auf den Ruinen der Vergangenheit aufzubauen.

Mariya Kozhanova wurde 1986 in Kaliningrad, Russland geboren. Seit 2011 ist sie Mitglied der Kaliningrader Union der Fotografen und arbeitet als freie Fotografin.

www.mariyakozhanova.com

3 Kommentare.

  • This is by far the best work I’ve seen in ages. Very few pictures have touched me like this ones.

  • One of the best works that have ever been presented on emerg’e. Mariya Kozhanova really knows how to use natural light. Well done.

  • We will show Mariyas work in our gallery in Berlin. Vernissage September 3rd 2016 19.00 h at ALLES MÖGLICHE.