Michael Löwa

Die letzten Gladiatoren

Eine Mischung aus Rugby, Boxen und American Football: „Calcio Storico Fiorentino“, der florentinische Fußball wird noch genauso gespielt wie vor 500 Jahren. Nur heute sind die Krieger einfache Arbeiter und Arbeitslose.

Ineinander verkeilt ringen sie am Boden, schlagen sich mit Fäusten ins Gesicht, angefeuert von den begeisterten Rufen der Zuschauer. Viele florentinische Jungen träumen davon, auch einmal auf dem mit Sand aufgeschütteten Platz „Piazza Santa Croce“ im Herzen von Florenz, für ihre Stadtteile um Ruhm und Ehre kämpfen zu dürfen.

Die Zeit scheint still zu stehen. Heute wird der florentinische Fußball „Calcio Storico Fiorentino“ noch genau so wie vor 500 Jahren gespielt und hat kaum etwas von seiner Brutalität verloren. Dieser Sport hat, bis auf das gemeinsame Ziel eines Tores, nichts mit unserem Verständnis von Fußball zu tun. 27 Spieler pro Mannschaft kämpfen in einer Mischung aus Rugby, Boxen und American Football in fünfzig Minuten um den Sieg. Damals waren es die Adeligen aus den einflussreichsten florentinischen Familien, heute sind es überwiegend Männer wie Gianni, Luigi oder Pietro. Einfache Arbeiter und Arbeitslose.

Michael Löwa, nach Abschluss seines Studiums als Fotojournalist an der Fachhochschule Hannover, begann er 2006 als freischaffender Fotojournalist für deutsche Tageszeitungen, Politik- und Wirtschaftsmagazine zu arbeiten. Bei der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ absolvierte er eine halbjährige Hospitanz als Redaktionsfotograf. Seit 2010 wird er durch die Fotoagentur laif vertreten.

www.michaelloewa.de

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